Mein Wecker klingelt 4 Uhr. Zehn Minuten früher als gestern, denn ich will noch frühstücken. Ich schaufel schnell ein paar SchokoBits mit Milch in mich hinein und öffne das Fenster zum Lüften. Es regnet ganz leicht. Der Kühe sind längst wach. Da ich heut nicht so unter Druck stehe höre ich wie sie laut muhen. Klingt wie "melkt uns". Ja, seit dem letzten Melken vor 12 Stunden sind die Euter wieder voll geworden und drücken. Doch zuerst bekommen die schreienden Kälber etwas zu trinken. Körperwarme Biestmilch (gehaltvollere Milch, die die Kühe unmittelbar nach der Geburt ihres Kalbes abgeben) für die Neugeborenen und wenige Tage alte Kälber und Milchpulver in lauwarmen Wasser für alle anderen Kälber. Ein totes Kalb wurde heute nacht geboren. Wir müssen es aus dem Stall holen. Es wiegt 35,5 kg, nur 2,5 kg weniger als das Kalb von gestern. Warum es tot ist, weiß ich nicht. Es geht wieder zum Melken und Saubermachen. Dann kommt der Klauenschneider. Tiere die Lahmen hatten wir beim Melken gekennzeichnet. Sie werden herangeholt und kommen nacheinander in eine Gitterbox mit Hebevorrichtung für die Hinderbeine und Tragegurt. Mit einer Art Messer und einer Heckenschere!? schneidet er verwachsene, zu lange oder doppelt besohlte Klauen zurecht desinfiziert und/oder verbindet und verfährt so mit allen vier Klauen. Rinder sind Paarhufer, dies nur zur Anmerkung. Da keine Nerven in diesen Sohlen verlaufen, verläuft dies schmerzfrei. Außer bei Geschwüren in der Sohle. Nach 6 Kühen mache ich Feierabend. Hier habe ich eh nichts zu tun, nur zu Lernen durch Sehen. Ich zog mich um, wusch mich kurz und fuhr erneut ins Dorf, diesmal zum Großeinkauf. Dann gabs erstmal ein leckeres Mittagessen. Bockwurst mit Kartoffelsalat. 14:30 Uhr stand ich wieder zum Kälberfüttern bereit.
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Kälberiglus und hungrige, wenige Tage alte Kälber | |
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Durstiges Kalb am Nuckeleimer |
Anschließend ging es erneut zum Melken. Am Nachmittag ist häufig eine andere Fachkraft zuständig. Hier einige Bilder des Tages dazu.
Auf dem Gelände werden auch Burenziegen gehalten, zu Imagezwecken (also hauptsächlich für Besucher). Sie sind robust, pflegeleicht und bedürfen wenig Arbeit.
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Burenziegen |
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Faulenzen in der späten Nachmittagssonne |
Der Mutterkuhstall wurde heute erneuert, die alte Stroh-Kotmatte kam raus, eine neue Strohschicht kam rein. Ein frisch gemachtes "Nest" voller zufriedener Kühe sieht dann so aus.
Am Abend haben wir (die Lehrlinge Christian und Domenique und der Facharbeiter Peter und ich) uns noch zu einem Plausch zusammengefunden und bis 23 Uhr bei Erdnüssen und Musik zusammengesessen.
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